"Das war von Anfang an eine schlechte Idee", sagst du laut.
"Nein, nein, komm schon", hörst du Walter sagen, der vor dir steht und mit den Armen fuchtelt, während sein roter Hut auf dem Kopf hin und her wackelt. "Komm schon, Bertram, sag etwas! Sag ihm, dass das gar keine so schlechte Idee ist!"
Bertram streicht sich feierlich über seinen weißen Bart, bevor er nachdenklich sagt: "Ich habe immer gedacht, dass das eine schlechte Idee ist. Ich habe nur wegen des Freibiers mitgemacht."
"Blödsinn!", platzt eine dritte Stimme heraus. Tilda kommt herübergewatschelt, ihr kleines Gesicht ganz rot und geschwollen. "Du alter Raufbold! Hör auf zu quasseln!", ruft sie und bedroht Bertram mit einem Kochlöffel. "Und du!", zeigt sie mit der hölzernen Waffe auf dich. "Schmoll jetzt nicht herum! Du hast keine Zeit für diesen Selbstmitleidskram! Reiß dich zusammen, oder ich tue es für dich." Tildas Worte sind ernüchternd wie immer, und selbst der mürrische Bertram wirkt ein bisschen munterer. "Du hast wahrscheinlich recht", sagst du langsam und schaust auf die drei Zwerge, die sich vor dir versammelt haben. "Natürlich habe ich recht", stimmt Tilda mit einem Hauch von Zufriedenheit in der Stimme zu. "Jetzt packt eure Gerätschaften zusammen und macht euch auf den Weg!"
Du schaust auf das Durcheinander von Rohren und Kesseln, aus denen deine selbstgebaute Brauanlage besteht, und atmest tief durch. Dann stehst du auf und fängst an, deinen Lastwagen zu beladen. Die Zwerge laufen dir mit ihrer neugierigen, forschenden Art hinterher. Du kennst sie schon dein ganzes Leben lang, seit du bei deinen Großeltern eingezogen bist, und sie sind dir zu guten Freunden geworden. In den letzten Monaten haben sie sich besonders für dein Tun interessiert, nachdem du angefangen hattest, Bier zu brauen. Angefangen hast du mit einer alten Heimbrauanlage, die du billig gekauft hast. Du dachtest, sie wäre ein toller Gag für den Geburtstag eines Freundes. Und obwohl das erste Bier, das du gebraut hast schrecklich war und die Freude auf der Party entsprechend groß, hast du ein Interesse an der Kunst des Bierbrauens gefunden. Nachdem du ein halbes Jahr lang an deiner Braukunst und deiner Anlage gearbeitet hast, sah deine Apparatur schon fast professionell aus. Und dein Bier begann, nach echtem Bier zu schmecken und nicht wie neun Monate alter Kaffee.
Die Zwerge waren von diesem Fortschritt bei deinem Hobby sehr begeistert. Die drei, die am meisten in dein neues Vorhaben investierten, waren Tilda, Walter und Bertram. Tilda, die eher der mütterliche Typ ist, war wahrscheinlich einfach nur froh, dass du ein Hobby aufgegriffen und weiterverfolgt hast, anstatt es auf halbem Weg wieder aufzugeben. Bertram, einer der älteren Zwerge, war vielleicht wirklich nur wegen des Biers da, soweit du das beurteilen konntest. Und dann war da natürlich noch Walter, ein Zwerg, der so jung war, dass er noch nicht einmal einen richtigen Bart trug, immer voller Energie und immer auf der Suche nach einem Abenteuer. Wahrscheinlich sah er das alles als ein großes Spiel an. Diese drei begleiteten dich auf Schritt und Tritt. Sie gaben dir Ideen, lenkten dich ab oder motivierten dich, meist unaufgefordert.
Als du schließlich hinter dem Lenkrad deines Autos sitzt, seufzt du. Du erinnerst dich daran, wie die drei dir eines Tages dieses blöde Flugblatt mit den kostenlosen Biertests gebracht haben. Lass dein Bier vom offiziellen Biertester Boris McSip testen! stand in großen Buchstaben auf der Vorderseite. Auf der Rückseite stand die aufrüttelnde Mitteilung, dass der Biertester dein Bier vielleicht für das diesjährige Oktoberfest empfehlen würde, wenn es ihm gut genug schmeckte. Natürlich hast du den Köder sofort geschluckt. Beflügelt von dem Lob, das deine Freunde kürzlich über dein Bier ausgesprochen hatten, hast du dich für die Bierprüfung beworben und wie verrückt daran gearbeitet, den Geschmack deines Biers zu perfektionieren. Bertram, der jedes deiner Biere getestet hatte, meinte, du hättest dein Bier jetzt perfektioniert, aber du warst dir nicht ganz sicher, ob sein Urteilsvermögen nicht durch den vielen Alkohol getrübt war.
Die nächste Stunde scheint wie ein Traum an dir vorbeizuziehen. Du parkst auf dem Parkplatz vor dem Lokal, in dem die Bierverkostung stattfinden wird. Du steigst aus dem Auto aus und beginnst, deine Ausrüstung in die Testhalle zu bringen. Erstaunt stellst du fest, dass die Bierprobe in einem riesigen leeren Bierfass stattfinden wird, das fast so groß ist wie ein Haus. Du bist bereit und kannst loslegen. Die Zwerge feuern dich an, und das Letzte, woran du dich erinnerst, ist Walter, der ruft: "Du schaffst das!". Dann sagt eine tiefe Stimme deinen Namen und du bist dran!
Fang an zu brauen und beeindrucke den Biertester mit deiner Bieralchemie! Braue Bier, lass es bewerten und kreiere neue Geschmacksrichtungen im großen Bierverkostungsraum!